2014 Advent Reflektionen – “Türen und Pfade”; Donnerstag, den 11. Dezember

car door“Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir, und errette mich aus aller meiner Furcht.”

Psalm 34,3, Lutherbibel

Vor ein paar Jahren fuhr ich an einer Stelle vorbei, an der gerade ein Autounfall passiert war. Ich hatte nur wenige Sekunden, mir die Szene anzusehen, aber es war offensichtlich, daβ jemand versucht hatte, von einer Seitenstraβe links auf eine vielbefahrene Hauptstraβe abzubiegen; jemand fuhr von links in das abbiegenge Auto.   Kein Zweifel, der Fahrer des abbiegenden Autos hatte Schuld.  Ein paar Mӓnner standen um die Autos herum, die an dem Unfall beteiligt waren.

Hier muβte ich nach rechts abbiegen; und wӓhrend ich abbog, sah ich etwas, daβ ich zuvor verpaβt hatte: eine junge Frau, vielleicht nicht viel ӓlter als meine Tochter, saβ noch in dem Auto, das von links angefahren worden war. Die Fahrertür was offen, und ich konnte die junge Frau deutlich sehen.  Ich weiβ nicht, ob sie in dem Unfall verletzt worden war, aber sie stand offensichtlich unter Schock. Und dann sah ich, daβ ein Feuerwehrmann neben ihr kniete – und dieser Mann hatte einen Gesichtsausdruck, der voll Sorge und Mit-Leid war.  Ich konnte nichts hӧren, doch wuβte ich, daβ der Feuerwehrmann behutsam mit dem Unfallopfer sprach.

Mehrer Dinge gingen mir durch den Sinn, in den wenigen Sekunden, in denen ich an dieser Unfallszene vorbeifuhr. Auf einer rein rationale Ebene fragte ich mich, wo kommt dieser Feuerwehrmann her, ich sehe keinen Feuerwahrwagen?  Aber dann sah ich, daβ der Unfall zum Glück (?) direkt vor der Feuerwehrstation passiert war.  Gleichzeitig war ich zu Trӓnen gerührt, als ich sah, wie behutsam und fürsorglich der Feuerwehrmann mit der jungen Frau umging, wӓhrend we auf dem Asphalt kniete.  Dies war für mich einer dieser besonderen Momente, der mich anrührte, ohne daβ ich genau sagen kann, warum.

Ich fragte mich, was wohl im Kopf der jungen Frau vorging, als der Feuerwehrmann ihre I am wondering what must have gone through the young woman’s mind as the firefighter was opening the door to her car.  I have never been in a verbeulte Autotür ӧffnete. Meine erste Reaktion zu einem Autounfall, and dem ich Schuld bin, wӓre wohl erst einmal ein tüchtiger Fluch. Und dann würde ich mich richtig idiotisch fühlen. Ich würde mir Vorwürfe noch und nӧcher machen, und ich würde erwarten, daβ der Feuerwehrmann die Autotür mit den folgenden Worten ӧffnen würde: ‘Na, was haben Sie den da angerichtet?’

Wie überaschend es wӓre, anstelle von Vorwürfen Freundlichkeit uns Sorge zu erfahren.  Wie überaschend es wӓre, wenn ich merkte, daβ ein Fremder sich so um mein Wohlergehen sorgt, obwohl ich der Grund für den ganzen Schlamassel wӓre.

Die Unfallszene wurde zu einem ‘Gottesmoment’ für mich. Was heiβt das schlieβlich, daβ Gott Mensch wurde, daβ Gott unter uns geboren wurde, um bei uns zu wohnen, uns beizuwohnen?  Gott sorgt sich s sehr um die Schӧpfung und die Menschheit, und um dich und mich, daβ Gott sich entschlieβt, unsere menschlichen Erfahrungen zu teilen.  Gott ist an unserer Seite, wenn wir Mist bauen.  Gott ist da, um die Tür zu ӧffnen, und uns aus dem Schlamassel zu holen, den wir uns selbst beschert haben. Gott kniet neben uns, wenn wir wie aus dem Nichts von Dingen getroffen werden, die uns aus dem Gleichgewicht bringen.  Gott ist da, an unserer Seite, wenn wir uns schuldig fühlen, und dӓmlich, und denken, daβ wir es verdienen, verurteilt oder bestraft zu werden, um uns zu sagen: ich sorge mich um dich. I hasse es, daβ du dies durchmachen muβt. Ich liebe dich.  Ich vergebe dir.  Ich will, daβ es dir gutgeht.

Gott will uns von all unserer Schuld befreien – und von unserer Furcht. ‘Fürchtet euch nicht’ ist die Botschaft, die uns Gottes Engel wieder und wieder zurufen, da sie die frohe Botschaft vom Kommen des Messias verkündigen. Fürchte dich nicht – Gott ist bei dir.  An deiner Seite. Ganz egal, was passiert.